Isle of Man 2015
Auf zur Isle of Man 2015
1.Tag: Sonntag, 31. Mai 2015
Mit etwas Verspätung kommen wir um 9:18 Uhr zuhause los. Unser Ziel ist dieses Jahr wieder die Isle of Man, diesmal zur Zeit der Tourist Trophy. Da unsere Große im Herbst in die Schule kommt, sind wir ab da an die Ferien gebunden. Der Manx Grand Prix am Ende der Sommerferien sollte weiterhin machbar sein, aber die Tourist Trophy ist fast immer außerhalb der Ferien. Also: jetzt oder nie!
Wir kommen richtig gut durch, nur die Gegenfahrbahn hat zweimal Stau, und gegen 16 Uhr sind wir an der Tango-Tankstelle am Europoort in Rotterdam. Dort ist der Diesel nicht ganz so teuer wie unterwegs in Holland und schon gar nicht wie in Großbritannien, also machen wir den Bulli noch mal voll.
Da es mittlerweile aus Eimern regnet, entscheiden wir uns gegen das Bällebad des Fährterminals und stellen uns schon mal beim Einchecken an. Am Häuschen sehen wir Eugen und seinen Sohn Dennis. Eugen hatten wir schon 2007 auf der Isle of Man kennengelernt. Es beginnt ein nahezu endloses Warten in Line 3. Boarding bei Schiffen ist anstrengend, insbesondere mit kleinen Kindern.
Kurz vor sechs ist es endlich soweit und wir dürfen auf die Fähre, die «Pride of Rotterdam». Wir gucken kurz aus dem Bullauge unserer Kabine und haben dann alle Hunger. Zum Glück haben wir diesmal das Abendessen mitgebucht. Das Buffet ist schnell gefunden und wir schlagen uns die Bäuche voll. Der Lachs ist toll, das Hühnchen auch, die vegetarische Lasagne wird bei der Rückfahrt probiert, aber dafür gibt es noch Eis und Schokokuchen.
Jetzt geht es erstmal zum Hüpfen in die Kinderspielzone. Danach wird kurz das Shop-Angebot ausgelotet und für zu teuer befunden. Bei Kik springt der Sekundenzeiger nur noch alle fünf Sekunden weiter. Oh oh! An der Rezeption holen wir uns noch die üblichen Malbücher mit Wachsmalstiften und Aufklebern, bevor es wieder zurück in die Kabine geht.
Es wird geduscht, nicht weil man muss, sondern weil man kann! Gegen 20:30 Uhr geht die Fahrt los. Das Wasser ist grün, so wie das Gesicht von Wulfi. Später wird dann noch dafür gesorgt, dass das üppige Abendessen nicht so auf die Figur schlägt. 🤢
Wir liegen gegen 22 Uhr im Bett. So um 1 Uhr nachts wird die See flacher, das lästige Klappern eines der Betten kann behoben werden und die Übelkeit lässt ebenfalls nach.
Die Reise geht weiter
2.Tag: Montag, 1. Juni 2015
Wir wachen morgens gegen 6 Uhr auf und es ist gerade Land in Sicht. Um 7 Uhr sagt die freundliche Holländerin, dass es schon wieder 6 Uhr ist. Welcome to Britain! Wir frühstücken dann erstmal die letzten Kekse, Äpfel, Möhrchen und ein paar Müsli-Riegel. Gegen 7 Uhr britischer Zeit legt die Fähre in Kingston upon Hull an.
Die Mädels hüpfen noch ein bisschen und kurz vor acht dürfen auch wir wieder runter aufs Car Deck 7 zu unserem Bulli. Ein paar Engländer haben die Ruhe weg und lassen alle warten. Nach der Passkontrolle geht es dann quer durch England. Wir fahren diesmal eine leicht andere Strecke als 2012, vorbei an Goole, Knottingley, Wetherby, Harrogate, Skipton und Lancaster nach Heysham, wo wir um 12.40 Uhr gut in der Zeit ankommen.
Unterwegs legen wir bei Harrogate den ersten Zwangs-Stopp ein 🤢. Kurz vor Lancaster ist dann noch ein zweiter notwendig 🤢🤢. Zum Glück sind wir seit dem Urlaub im Bayerischen Wald gut darauf vorbereitet.
In einem kleinen Örtchen auf der Strecke besorgen wir noch »Stugeron 15« gegen See- bzw. Reisekrankheit und ahnen dabei noch nicht, dass das eine grandiose Entscheidung war.
In Heysham regnet es mal wieder. Die Warterei ist gefühlt unendlich. Gegen 13.30 Uhr kommen wir an Bord. Es ist schon ziemlich voll, aber in der Junior Area ist nicht viel los und es steht wieder eine »Wache« davor, damit tatsächlich auch nur Familien mit Kindern dort Platz finden. Wir bekommen quasi den gleichen Tisch wie 2012. Dann füllt sich die Fähre langsam.
Irgendwann meldet sich der Kapitän und meint etwas von „20 Uhr Ankunft“. Waaaas? War nicht 17.45 Uhr geplant? Wir sind leicht schockiert. Der Sturm ist wohl so stark, dass wir einen Umweg an der walisischen Küste entlang fahren müssen. Zwischendurch kommt wieder eine Durchsage: Wer heute noch geplant hatte zu campen, für den sei gesagt, dass es starke Regenfälle gibt. Die Heilsarmee verteilt heißen Tee, außerdem hätten sich Inselbewohner angeboten, den Campern Unterschlupf zu gewähren. Das ist doch mal nett. Die Sickness-Tabletten helfen zum Glück.
Wir kaufen erstmal das TT-Programm. Den Mädels wird langweilig und da das Abendbrot in weite Ferne gerückt ist, gönnen wir uns Pommes. Wir quatschen ein bisschen mit Eugen und Dennis. Die Jungs vom Gruseleck sind auch an Bord.
So gegen halb sechs haben wir dann noch mal Spaß: Die Wellen sind beachtlich und schlagen bis hoch an die Fenster. Die Wirkung der Tabletten lässt so langsam nach. Der Kapitän kündigt ein Richtungsänderungsmanöver an und sagt, man solle doch bitte sitzen bleiben. Kik muss aber doch ein paar Mal aufstehen und die vollen Tüten wegbringen. Die Mädels geben alles wieder her, was zuvor verspeist wurde: Pommes, Kekse, Müsliriegel, …
Jetzt kann die Insel dann aber langsam auch kommen! Gegen 18.20 Uhr meldet sich wieder der Kapitän zu Wort. Wir sind wohl in einer Stunde dort, aber „unfortunately“ ist das Wetter so schlecht, dass wir erst gegen 22.30 Uhr in den Hafen einlaufen und somit vom Schiff runter können. Waaaaas? Wahnsinn macht sich breit. Wir schreiben derweil alle Hoffnungen ab und lassen den Rest des Tages auf uns zukommen. Uns ist kalt und die für drei Stunden Fährfahrt mitgenommenen Vorräte gehen so langsam zu Ende.
Kurz nach 19 Uhr dann die Wendung: Der Kapitän will es doch versuchen. Juhu! Das ganze Schiff im Freudentaumel, vor allem weil die Stabilisatoren ausgeschaltet werden. Ein kleiner Junge bekommt Panik und hört nicht mehr auf zu schreien.
Gegen 20 Uhr fahren wir unverhofft an der Promenade in Douglas entlang und freuen uns, dass der Himmel aufreißt und die Sonne rauskommt. Wir verwerfen unseren Plan B, bei Dave im Glen Mona Pub Unterschlupf zu suchen und fahren direkt zum Campingplatz.
Dort angekommen ist es noch etwas nass, aber es sieht nicht so aus, als wenn es heute noch mal regnet. Außerdem ist noch genug Platz auf der oberen Terrasse in ausreichender Entfernung zum Feuer. Da die Mädels die Ankunft am Dhoon Glen verschlafen haben, nutzen wir dies aus und bauen schnell die drei Zelte auf. Zuerst das neue Proviantzelt, dann unser großes, danach Wulfis. Irgendwann kommen Eugen und sein Sohn auch an. Er musste an Bord noch etwas klären, weil sein Moped ramponiert wurde. Nun ist gerade noch so viel Platz neben uns, dass deren zwei Zelte da stehen können. Die Mädels werden wach und sind motzig. Wir beeilen uns mit den Luftmatratzen und Schlafsäcken. Irgendwann steht alles Wichtige, der Rest muss auf morgen warten. Die Mädels schlafen bald ein, wir machen noch einen Nudeltopf in der Hütte. Danach gibt’s Bier am Lagerfeuer. Heiner kommt vorbei und bereitet schon mal seine legendären Carling-Bomben vor.
Wir haben Vollmond und es ist kalt, aber schön. Zwischen 23 und 24 Uhr sind wir so müde und kaputt, dass wir die Segel streichen.
Fairy Bridge & Murray’s Motorcycle
3.Tag: Dienstag, 2.Juni 2015
Gegen 6 Uhr wacht Helen auf und befindet, dass dann ja wohl alle ausgeschlafen haben müssen. Die Nacht war ruhig und für alle warm. Wir haben sehr gut geschlafen. Wir holen die restlichen Sachen aus dem Bulli und frühstücken erstmal.
Die Hütte wird mittlerweile außerhalb der TT von einem Harley-Club aus Peel (Moddey-Dhoo) genutzt, so dass sie recht gut ausgestattet ist. Wir frühstücken also drinnen am großen Tisch unsere mitgebrachten Smacks und denken darüber nach, was wir alles zuhause im Kühlschrank vergessen haben.
Irgendwann fahren wir runter nach Douglas und parken am Fährhafen. Im Infozentrum holen wir uns jede Menge Flyer.
Nachdem wir Lesestoff für den Rest des Urlaubs mitgenommen haben, fahren wir wieder an der Promenade zurück und suchen einen Parkplatz. Ziemlich weit hinten finden wir einen, aber ein bisschen laufen schadet ja nicht. Wir gehen an der Villa Marina vorbei, schauen kurz, wie schön die T-Shirts dieses Jahr sind und kaufen dann in der Fußgängerzone im Souvenirladen ein. Dann wollen die Mädels mal wieder unbedingt einen Keks. Wir setzen uns auf den Spielplatz an der Promenade und sind enttäuscht, dass die Blumenpracht zur TT nur 3% so schön ist wie zum Manx Grand Prix. Der Frühling war kalt und die Pflanzen fangen jetzt erst an, ihre Köpfe aus der Erde zu stecken.
Danach laufen wir zurück zum Bulli, einen Großteil davon am Strand, wo Steine und Muscheln gesammelt werden.
Jetzt ist es Zeit, an der Fairy Bridge die Feen begrüßen zu gehen. Nachdem wir es geschafft haben, ohne umgefahren zu werden, ein bisschen zu gucken und Fotos zu knipsen, entscheiden wir uns noch zu einem Besuch in Murray’s Motorcycle Museum, da wir ja ohnehin ganz in der Nähe sind.
Peter Murray hat, seitdem wir das erste Mal in seinem neuen Museum waren, immer weiter ausgebaut. Es gibt jetzt einen Vorbau und mittlerweile muss auch wieder Eintritt gezahlt werden, dafür bekommt man aber Aufkleber und Magneten. Unten ist alles ein bisschen voller mit Fotos, ansonsten hat sich nicht viel verändert. Oben kann man jetzt nach links oder rechts gehen und dort kommt der gefühlt 85-Jährige Ralph und bietet einem Tee oder Kaffee an. Das neue Museum ist schön geworden, auch wenn wir das alte in den Bergen ein wenig vermissen. Jetzt gibt es einen Grund weniger, einfach mal so zum Bungalow zu fahren.
Also zweimal Tee für die Girls, kochend heißen Kaffee für den Fahrer und Caprisonne für die kleinen Zwerge. Als unsere Kleine kein Interesse mehr an ihren Biscuits ohne »c« hat, geht sie einfach runter und setzt sich wieder auf eines der beiden Kindermopeds am Eingang. Da gerade wenig los ist, wird sie spontan von einem der Helfer eine kleine Runde über den Platz geschoben. Vielleicht hilft dabei auch ihre coole, rot-schwarze Motorradjacke, die sie anhat.
Peter schenkt ihr dann noch einen der dreieckigen, weißen Schlüsselanhänger und macht ihn auch gleich an ihrer Jacke fest. Als die Große dann auch einen bekommt, fällt ihr sogar „Thank you“ fast von alleine ein. Kik holt eines der SR-Bilder vom Point of Ayre von 2005 und der nette Helfer sucht mit uns gleich einen schönen Platz oben bei Ralphs Klönschnackecke aus. Wir sind gespannt, ob es da nächstes Mal noch hängt.
Im Manx Radio hören wir, wie die Crew der Ben-My-Chree für ihren gestrigen Mut gelobt wird. Wir finden, wir hätten für die Tour auch ein Lob verdient, weil wir mitgefahren sind.
Wieder zurück auf dem Campingplatz möchte ein Bier aus der Dose möglichst schnell getrunken werden, weil es während der Fahrt undicht geworden ist und sich langsam im Bus verteilt. Wir kochen erstmal Nudeln auf unserem neuen Gaskocher, den wir beim SR-Treffen in Biblisheim gewonnen haben, und Soße auf dem Trangia. Was für ein Luxus. Gegessen wird am Ikea-Tisch vor dem Zelt. Das Wetter war heute gut, etwas kalt zwar, aber nur ein paar wenige, kleine Schauer.
Am Gruselseck steht zur TT und zum MGP mittlerweile ein Kreuz für Michael (Dank Rudi aus dem IOM Forum). Außerhalb der Rennen wird es im Arboretum nebenan aufgebaut, wo auch eine Bank für ihn steht.
Wir haben Bier mitgebracht und die Jungs holen ein paar Tüten Chips hervor. Als ein Feuerwehrfahrzeug vorbeikommt und an der Ecke anhalten muss, steigt einer der Feuerwehrleute aus und fragt, ob unsere Kinder mal drin sitzen wollen. Klar wollen sie.
Als Eugen und Dennis zum Campingplatz zurückfahren, gehen wir auch. Dort hatten Heiner und Markus vorhin schon das Feuer angemacht und das war gut so. Die mittlerweile wieder eingetroffenen Engländer bauen sich irgendwann mit ihrer Hollywoodschaukel und einer weißen Plane eine gemütliche Ecke.
Da es immer noch kühl ist und die Anfahrt noch in den Knochen steckt, gehen wir auch heute nicht zu spät ins Bett. Das Zeitgefühl ist aber ohnehin durcheinander, weil es hier im Juni schon sehr viel länger hell ist als bei uns zu Hause.
Hochzeit von Carol & Wayne, Ramsey Qualifying
4.Tag: Mittwoch, 3.Juni 2015
Kik wacht um acht Minuten vor zwölf auf. Nanu, erst oder schon? Nee, ist schon hell. Ab jetzt geht es auch ohne Zeit, die Batterien an der Uhr sind leer. Das soll wohl ein Zeichen gewesen sein. Den Rest des Urlaubs ist es einfach kurz vor zwölf. Schon morgens kommt so richtig die Sonne raus. Scheeee!
Unter den Briten auf dem Platz sind zwei, die heute heiraten werden. Davon wusste niemand etwas, nicht mal deren Freunde. Wir werden spontan auch mit eingeladen und in den wenigen Stunden bis zur Trauung wird alles vorbereitet, was man so vorbereiten kann. Aus alten, goldfarbenen Iso-Matten schnitzen sich alle Krawatten, Kronen und Röckchen. Sehr schick!
Irgendwann fahren wir los nach Ramsey. Dort parken wir wie immer in der Nähe des Bowling-Centers. Wir gucken erstmal zum Book-Shop und sind total enttäuscht: Der Laden hat jetzt eine Kaffee-Ecke mit drin, ist dafür aber quasi nur noch halb so groß und es gibt überhaupt keine tollen Sachen mehr. Früher war das mal die Adresse für Schnickschnack. Die Heritage-Pins, mit denen man freien Eintritt zu vielen Kulturstätten hat, bekommen wir da auch nicht. Also weiter in die Stadt.
Im Official TT Merchandise gibt es die Pins ebenfalls nicht. In der Tourist-Info dasselbe. Unglaublich! Wir geben es auf und da nebenan gleich der Bahnhof ist, versuchen wir die 3-Tages-Go-Karten zu kaufen. Erst ist der Schalter zu, aber man hat uns bemerkt und öffnet spontan. Wir zahlen einen Haufen Geld für eine Familienkarte (75 Pfund), die uns aber gar nicht so viel Ersparnis bringt, da Kinder unter fünf sowieso frei sind. Dummerweise gelten die Karten nicht an drei beliebigen, sondern nur an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Unsere Planung steht also fest.
Im co-operative gibt es, typisch für GB, zwei 4er Packungen Eis für den Preis von einer. Als Schwabe kauft man da natürlich lieber zu viel, wenn man relativ gesehen ja weniger zahlt. Wir setzen uns an den Hafen und verschenken das zu viel gekaufte Eis an zwei kleine Jungs, die gerade mit ihrem Opa vorbei kommen.
Dann wollen wir in den Souvenir-Laden, in dem wir ein Geschenk für die Hochzeit aussuchen. Der kleine Laden am Hafen ist voll mit Krimskrams, aber für Mitbringsel wirklich toll. Da gibt es manchmal Sachen, die man anderswo nicht findet.
Anschließend fahren wir über die Brücke, die eben noch gedreht wurde, zum Spielplatz. Schaukeln, rutschen, klettern, Kekse essen und wieder zurück zum Campingplatz. Dort sind alle schon ein bisschen in Hektik. Wir machen schnell zwei Dosen Gemüseravioli warm und ziehen uns dann noch festlich um, naja, im Rahmen unserer Möglichkeiten. Die Hochzeit von Carol und Wayne ist um 15 Uhr in der Dhoon Church, quasi schräg gegenüber vom Glen Mona Pub. Die Freunde des Hochzeitspaars, die von dem Termin genauso überrascht wurden wie wir, haben sich ebenso schick gemacht. Einer hat einen Damenhut auf, den er extra noch in einem Second Hand Laden in Douglas gekauft hat. Es wird eine witzige Zeremonie mit einem Pfarrer und einem Notar in Mopedklamotten, der die Texte von seinem Tablet abliest. Der Bräutigam wird von seinem Kumpel mit dem Motorrad (der Vorschlag kam vom Pfarrer!) direkt vor den Altar gefahren.
Nach der Trauung fahren wir zurück nach Ramsey, um ein bisschen Muscheln zu sammeln. Das Wasser ist gerade wieder weg, wir finden aber nicht viel. Die Tiede ist hier irgendwie schneller als zuhause. Es gibt noch ein paar Fotos beim Leuchtturm vorne, wo gerade ein tolles »Piratenschiff« vor Anker liegt.
Dann laufen wir zum Parliament Square. Es ist halb sechs und um 18 Uhr soll es noch ein Qualifying geben. In dem großen Shoprite kaufen wir uns also was zum Abendbrot. Es gibt Aufklappbrote mit Käse, hinterher Schnecken mit Schokostücken drin.
Wir schauen uns ein paar Rennfahrer in der Kurve an und gehen dann noch zweimal an der Strecke entlang. Dabei entdecken wir, dass es einen Platz mit fettem Kinderspielplatz gibt, der aber jetzt leider auf der falschen Seite liegt. Den Übergang finden wir erst bei unserem nächsten Besuch.
Auf dem Rückweg halten wir noch bei Dave im Glen Mona. Wir schnacken ein bisschen und fahren dann ohne Polizeistopp zurück zum Campingplatz. Dort ist es ziemlich ruhig. Wir sichern erst einmal unsere Fotos, laden alle Akkus wieder auf und setzen uns dann ans Lagerfeuer. Zwischendurch kommen noch Doc und Alister, die ein großes Vertrauen darauf haben, dass ihre dagelassenen Sachen vom letzten Jahr noch vorhanden sind.
Wir werden ziemlich schnell müde und ohne das Lagerfeuer wäre die Kälte nicht auszuhalten. Gegen 23 Uhr oder so gehen wir ins Bett. Die letzten Kanonenschläge wiegen uns in den Schlaf.
Laxey Wheel, Snaefell, Woollen Mills
5.Tag: Mittwoch, 4.Juni 2015
Die erste Bahn von Dhoon Glen aus geht erst um 10.40 Uhr. Wir haben also ewig Zeit und genau deshalb wird es am Ende richtig knapp. Typisch!
Die Fahrt im offenen Wagen ist super zum Fotografieren, vorausgesetzt, man sitzt auf der richtigen Seite. In Laxey steigen wir schon wieder aus und laufen erstmal zum großen Rad. Auf dem Weg dorthin verkauft jemand tolle gusseiserne Dreibeine, aber die 40 Pfund machen uns nicht spontan genug.
Beim Laxey Wheel angekommen kaufen wir endlich jeder für 10 Pfund den Heritage Pin, mit dem man während der TT bei allen Manx National Heritage Sites freien Eintritt hat.
Vor dem Eingang zur Lady Isabella schmeißt ein Brite seine Karre erstmal auf den Boden. Beim Rad ist es wie immer nett, für’s Touristen-Programm ein Muss.
Dann gibt es im Souvenir-Shop für alle ein Eis. Der Laden auf dem Weg zum Rad hat viele schöne Sachen, ähnlich wie der in Ramsey.
Nun gehen wir zurück zur Haltestelle, wo in fünf Minuten die nächste Bahn zum Snaefell hochfährt. Wir bekommen noch recht gute Plätze und die Aussicht ist auch fein. Oben angekommen ist es sehr windig und ein bisschen neblig, so dass man nicht an die andere Küste gucken kann, aber die Insel ist recht gut zu überblicken.
Dann ist uns kalt. Die nächste Bahn ist schon voll, aber die übernächste um 14:40 Uhr ist unsere. Wir setzen uns dann auch rechtzeitig rein, als es gerade zuzieht und man vor lauter Nebel nicht mehr besonders viel sieht.
Wieder unten laufen wir vor bis zum Queens Hotel und besuchen die Woollen Mills Weberei.
Auf dem Rückweg sagen wir dem Kartenkontrolleur beim Einsteigen, dass wir am Dhoon Glen aussteigen wollen und sind ganz stolz darauf, daran gedacht zu haben, weil das jetzt nur noch ein Bedarfshalt ist. Die Bahn fährt dann auch prompt an der Haltestelle vorbei und der hintere Schaffner muss eine kleine Notbremsung machen. Wir steigen etwas unbequem aus und werden sogleich von der Hexe an der Station angemotzt, weil man auf den Schienen nicht laufen dürfe und das 1.000 Pfund kosten würde. Wir versuchen ihr zu erklären, dass das nicht vorgesehen aber mit dem Schaffner abgestimmt war und wir eben noch in jenem Zug gesessen haben, aber sie ist so in Rage, dass sie das erst beim dritten Anlauf versteht.
Es ist mittlerweile Spitzen-Wetter. Markus kocht Spätzle in der Hütte, die Linsen werden auf dem Trangia zubereitet. Bissle schwäbisch geht überall. Gegessen wird an unserem Tischle in der Sonne. Jetzt würde nur noch ein guter Essig fehlen…
Eugen schleppt irgendwann einen großen Fisch an, den sie am Stausee in den Bergen geschenkt bekommen haben. Heiner hilft bei der Zubereitung.
Die Mädels gehen heute zum Glück wieder ganz brav und müde ins Bett. Später abends fliegt noch die ISS über den Platz. Man kann sie von hier aus hervorragend sehen.
Mit der Dampfeisenbahn nach Castletown
6.Tag: Freitag, 5. Juni 2015
Morgens ist das Wetter nicht so schön. Wir frühstücken unsere Smacks, packen diesmal rechtzeitig die Klamotten zusammen und sind um 10.30 Uhr an der Bahnstation. Klaus vom Gruseleck kommt schnell runter und schenkt den Mädels noch mal Schokolade.
Wir fahren diesmal im geschlossenen Abteil. In Douglas angekommen muss die Kleine erstmal schnell auf’s WC. Als wir wieder da sind, ist die Horse Tram natürlich gerade weg. Mist, die hätten wir nehmen müssen. Jetzt wird es knapp mit der Dampfeisenbahn um 12.50 Uhr. Es regnet. Wenn, dann kommt aber auch alles zusammen.
Zu Fuß an der Promenade unterwegs, entschließen wir uns irgendwann, den Bus zu nehmen. Weise Entscheidung! Wir steigen zwar schon etwas zu früh unten am Fährterminal aus, sind dann aber trotzdem noch sehr rechtzeitig an der Bahnstation. Da wir ja auch keine Karten mehr kaufen müssen, haben wir jetzt wieder genug Zeit.
Die Dampfeisenbahn ist toll. Wir bekommen ein Abteil für uns alleine und machen ein Scones-Picknick. In Castletown sind wir gegen 13:30 Uhr. Das Wetter ist mittlerweile super, als wir Castle Rushen erreichen. Da der Eintritt in unserem Pin mit drin ist, müssen wir da natürlich rein.
Die Mädels begeistern sich gleich am Eingang für irgendwelche rosa Kostüme. Die Kleine bekommt dann ziemlich schnell Angst, weil es am Anfang dunkle Räume mit Stimmen vom Tonband gibt. Bei der tollen Aussicht oben beruhigt sie sich wieder.
Die Burg ist wirklich sehenswert und als wir wieder raus kommen, ist es schon kurz vor 16 Uhr. Ui!
Dann sollten wir jetzt mal zurück, weil wir heute unbedingt noch Horse Tram fahren wollen. Die Bahn fährt um 16:27 Uhr und kommt leider falschrum. Da will man einmal ein schönes Video machen…
Zurück in Douglas laufen wir direkt die Lord Street runter zur Tram Station. Die letzte Pferdebahn vom Victoria Pier fährt heute um 17:40 Uhr. Beim Bushy’s Zelt ist mittlerweile richtig was los. Kurz vor dem Eintreffen der Horse Tram sehen wir, dass jemand auf der Straße und damit auch auf den Gleisen liegt. Sieht aus, als hätte es einen Unfall gegeben. Die Polizei ist recht schnell da und der Krankenwagen dann auch. Unsere Bahn startet mit etwas Verspätung und wir sind zuerst ganz allein.
Gegen 18 Uhr sind wir wieder an der Electric Railway, die dann aber erst um 18:40 Uhr fährt. Wir beschließen noch schnell zum T-Shirt Shop zu laufen. Es ist knapp, aber wir haben immerhin zehn Minuten, um das Angebot durchzuschauen.
Die Bahn zurück in den Norden ist dann nur noch mit einem einfachen Wagon und Pritschen gegenüber ausgestattet.
Rushen Abbey
7.Tag: Freitag, 6. Juni 2015
Der Morgen ist stürmisch. Im Radio wird geraten, sein Zelt zu sichern und das machen wir natürlich auch. Neben uns entsteht die Ritterburg Teck. Johann ist heute Morgen wieder nach Hause gefahren, um mit seiner Tochter ihren Geburtstag zu feiern.
Wir fahren nach dem Smacksfrühstück mit dem Bulli nach Douglas runter und parken direkt bei der Horse Tram Station. Die Electric Railway hätte einfach zu lange gedauert und so bekommen wir noch die Dampfeisenbahn um 11:50 Uhr und nicht erst die um 13:50 Uhr. Trotz Wochenende und TT fahren die nämlich am Wochenende seltener als unter der Woche. Das versteh‘ mal einer!
In Ballasalla steigen wir aus und suchen Rushen Abbey. Dabei finden wir zuerst die Monks Bridge, laut Les die »echte« Fairy Bridge. Seine Theorie ist, dass den abergläubischen Vorfahren die Mönche mit ihren weißen Roben unheimlich waren. Und da hat man lieber mal ehrfürchtig gegrüßt. Offiziell hat man natürlich nur die Feen gegrüßt.
Der Eintritt für Rushen Abbey ist in unserem Pin mit drin und das ist auch gut so. Es ist recht nett gemacht, vor allem die Spiele für Kinder, aber vom Muss-Faktor her mit Castle Rushen kein Vergleich. Wenn man die Klosteranlagen in Maulbronn oder Alpirsbach vor der Haustür hat, ist man vom Zustand der Rushen Abbey eher enttäuscht.
Dafür bestätigt uns die Dame, die uns im Kloster die Mönchsrobe anlegt, die Geschichte mit der Fairy Bridge zumindest halb: Die Monks-Bridge könnte die original Fairy Bridge gewesen sein, es gibt aber noch weitere, bei denen das ebenso zutrifft. Nur die allseits bekannte Fairy Bridge, die war es mit Sicherheit nicht. Soviel wissen die Archäologen gewiss.
Danach haben wir noch etwas Zeit, weil die letzte/nächste Dampfeisenbahn erst um 16:35 Uhr zurückfährt. Wir suchen also die Fudge Factory, die, laut Hinweisschild am Bahnhof, ganz in der Nähe sein soll. Irgendwann haben wir die Location schon ziemlich gut bestimmt, finden sogar ein Hinweisschild dafür, aber keine Factory. Wir geben erst mal auf und setzen uns an den Bahnhof.
Zurück in Douglas nehmen wir wieder die letzte Horse Tram um 17:40 Uhr. Unser Bulli ist total eingesaut, weil die Wellen durch den Sturm wohl sehr hoch geschlagen sind.
Heute haben wir uns alle ordentlich die Gesichter verbrannt. Man unterschätzt das Wetter hier. Obwohl die Höchsttemperatur gerade mal bei 18° liegt, ist die Sonneneinstrahlung recht direkt und der ständig kühlende Wind lässt einen die langsame Verbrennung der Haut zu spät bemerken. Also immer gut einschmieren!
Heiner vergeigt abends drei Bomben nacheinander und ist »not amused«. Die Engländer bringen dann noch etwas Feuerwerk ins Spiel, wobei das Zelt unterhalb des Lagerfeuers mächtig Glück hat, nicht in Flammen aufzugehen.
Nachdem die Engländer alle Stunde fünf Paletten ins Feuer werfen, macht Kik sich erstmal unbeliebt und bemerkt nebenbei, dass wir noch einige Tage länger bleiben und ein bisschen Feuerholz brauchen. Das dürfen wir uns dann auch noch die nächste Zeit anhören. Am Ende soll es aber gut reichen. Abends fliegt wieder die ISS vorbei. Die Nacht wird kalt, dafür der Morgen warm.
Peel Castle und House of Manannan
8. Tag: Sonntag, 7. Juni 2015
Heute wird draußen gefrühstückt. Anschließend fahren wir nach Peel. Geparkt wird dort auf einer großen Wiese oberhalb des Strands und das ist eigentlich auch recht okay. Heute ist Peel-Day und daher ist an der Promenade jede Menge los.
Wir gehen also auf direktem Weg zum Peel Castle und treffen unterwegs noch die Jungs und Mädels vom Moddey-Dhoo-Club.
Die Burg ist von innen eigentlich ein großer Rasen mit ein paar kaputten Ruinen, aber der Blick von oben ist nett und es war ja auch quasi wieder koschtenlos™.
Danach ist das House of Manannan dran. Die Mädels bekommen jede eine Taschenlampe geliehen und dann erkunden wir die Ausstellung. Der Rundgang ist echt toll gemacht mit Seh- und Geruchserlebnissen. Es gibt immer wieder kleine Filmchen und drei Etagen, die interessant hergerichtet sind. Fürs Touristen-Programm ein Muss.
Anschließend gucken wir noch die alte Kirchenruine in Peel an und suchen den Celtic Gold Laden. Wir finden ihn, aber der hat sonntags zu. Mist!
An der Promenade unten treffen wir erneut den Mann von der Fudge Factory und können ihm noch erzählen, dass wir ihn gestern nicht gefunden haben. Dafür dürfen wir jetzt mal probieren und bekommen einen Flyer, damit wir es nächstes Mal hoffentlich schaffen.
Die Mädels dürfen noch kurz am Strand spielen und sich einsauen. Auf dem Rückweg zum Bulli schauen wir uns eine nette Moped-Show an.
Die Rennen sind dann leider schon vorbei, aber wenigstens können wir so auf der Rennstrecke den direkten Weg nehmen, noch kurz vorbei am Creg Ny Baa. Dieses Jahr schaffen wir es nicht, auch nur einen einzigen Burger dort zu essen. Als wir mit den Motorrädern unterwegs waren, war das immer unser Standardziel.
Cregneash & Port Erin
9. Tag: Montag, 8. Juni 2015
Morgens ist es wieder schön warm. Da heute Renntag ist, machen wir uns bald auf den Weg nach Douglas. Wir parken bei der Horse Tram und laufen die steile Straße hoch zu Govenor´s Bridge, wo wir einen tollen Platz bekommen und drei Jungs aus den neuen Bundesländern treffen, die mit dem Flugzeug auf die Insel gekommen und jetzt zu Fuß unterwegs sind.
Irgendwann wird die Straße gesperrt und wir freuen uns schon auf das Rennen. Einer der Marshalls erzählt dann aber, dass die Rennen wohl zwei Stunden Verspätung haben werden. Das ist uns zu lange und uns ist auch schon ganz kalt. Wir laufen also unverrichteter Dinge wieder zum Bulli und fahren nach Cregneash.
Im Gegensatz zu unseren vorherigen Besuchen ist dort diesmal tatsächlich was los. Wir sehen zuerst einen Film an und gehen dann zusammen mit der Manx-Katze, die sich vorher brav von uns fotografieren lässt, durchs Dorf.
Es gibt gerade ein kleines, braunes, acht Wochen altes Lämmchen namens Mary, Amy oder Marie (haben wir irgendwie vergessen), welches unsere Kinder mit der Flasche füttern dürfen. Danach spielen die drei Fangen.
Anschließend bemüht sich ein Loaghtan Schaf für uns aus dem Schatten. Die Pferde lassen sich auch noch brav streicheln und dann fahren wir weiter zum Sound.
Dort genießen wir die schöne Landschaft mit den tollen Steinen und dann ist es schon früher Nachmittag. Nun aber auf zum Port-Erin-Day.
Wir parken wie geheißen und an der Promenade ist schon jede Menge los. Es gibt ein kleines Kettenkarussell und diverse Hüpfburgen, wie gestern in Peel. Die Mädels fahren erstmal ’ne Runde Karussell. Nun können wir sie nur noch so lange zurück halten, bis wir den Wagen in Höhe des Motorrad-Veranstaltungsareals festgekettet haben. Markus schaut sich die Stunt-Show an und Kik steht mit den Mädels für die Hüpfburgen in der Schlange. Die Moped-Show von Lee Bowers ist cool, der kann zum Absteigen einen feinen Vorwärtssalto über den Lenker. Markus hat das auch schon probiert und war deshalb einige Tage im Krankenhaus. Aber das ist ja auch schon lange her …
Irgendwann gegen fünf fahren wir wieder in Richtung Douglas. Die Straßen sollen gegen 18 Uhr wieder gesperrt werden, aber Rennen sind dann erst 20 Uhr oder so. Das ist uns zu spät.
Wir fahren hoch Richtung Marine Drive und gleichen das neue Panorama-Bild mit der Realität ab. Die schöne Seite vom Marine Drive liegt gerade im Schatten, also entschließen wir uns, irgendwann noch mal wieder zu kommen und stellen uns in den Stau zur Rückfahrt.
Zurück am Campingplatz gibt es Nudelsuppe für die Großen und so Käsenudeltüten für die Kleinen. Dazu trinken wir Weizen (der Schwabe kann halt nicht ohne). Lecker lecker!
Die Mädels wollen ewig nicht einschlafen. Wir setzen uns mit Eugen und seinem Sohn, der so heißt wie die Müllwagen auf der Insel, nämlich Dennis, (schöne Grüße 🙂) ans Feuer.
Heiner lässt dann noch eine Carling-Bombe hoch, die fast den Baum abbrennt. Für ihn ist die Welt endlich wieder in Ordnung.
Ramsey Sprint und Red Arrows
10. Tag: Dienstag, 9. Juni 2015
Heute fahren wir bei bestem Wetter nach Ramsey zum Sprint. Alle Mädels gehen erstmal ’ne Runde auf den Spielplatz, wo wir fast die einzigen sind. Markus macht derweil ein paar Fotos vom Sprint.
Danach geht es weiter in die Stadt. Wir kaufen am Ende des Parks beinahe ein Eis, entscheiden uns aber zum Glück kurz vorher dagegen. Da die Rennen quasi schon im Gange sind, kommen wir mit unserem Wagen am Parliament Square fast nicht durch. Wir finden dann den Weg über die Brücke zum Spielplatz bei May Hill. Die Mädels spielen, Markus macht wieder Fotos.
Dann geht es zurück in Richtung Sprint. Im Souvenier-Shop am Hafen werden die Mädels dann noch glücklich gemacht. Wir kaufen ein extrem kuscheliges Loaghtan-Schaf und einen roten Bären mit Dreibein auf dem Bauch, außerdem ein großes, goldenes Dreibein für unsere Keller-Bar.
Zurück beim Veranstaltungsgelände gibt es unter den vielen Mopeds leider nur wenige schöne. Das Classic Bike Treffen vom VMCC geht wohl gerade zu Ende, jedenfalls sind nur noch ein paar Oldtimer da. Dann gibt es endlich ein Eis für alle. Davison‘s hat das beste Eis der Insel wird uns versprochen. Wir glauben das mal.
Am Strand sammeln wir noch in Ermangelung schöner Muscheln einfach tolle Steine ein und fahren anschließend runter nach Douglas. Auf dem Weg dorthin schlafen wir alle fast ein. An der Promenade angekommen parken wir wie immer und machen erstmal ein Zimtschnecken und Scones-Picknick im Bulli. Danach laufen wir die Switzerland Road beim T-Shirt-Laden hoch zum Grandstand. Das ist ein toller Weg und gar nicht weit zu Fuß. Zur TT sind die T-Shirt-Shops dort gefühlt doppelt so groß.
Wir gucken dann mal oben von der Tribüne runter. Da gerade keine Rennen sind, kostet das momentan nichts. Nach einem kurzen Besuch des Fahrerlagers gehen wir zurück an die Promenade. Dort suchen wir verzweifelt etwas zu essen. Schließlich entscheiden wir uns für zwei Mal Pommes für die Mädels. Für uns gibt es später Ravioli. Die Pommes sind furchtbar, aber zahlt isch zahlt und deshalb essen wir sie.
Gegen 19.30 Uhr rauschen die Red Arrows an. Eigentlich hätten die heute um 15 Uhr in Ramsey kommen sollen (und das hätte uns auch viel besser gepasst), aber wegen diverser Verschiebungen bei den Rennen wurde das abgesagt.
Die Flugshow ist recht nett, aber danach müssen wir schleunigst zurück. Die Mädels gehen schnell ins Bett. Wir verhaften noch zwei Dosen Ravioli und dazu jeder ein Weizen und sind dann auch wieder total müde. Eugen entkorkt noch seinen portugiesischen Tetra-Pak-Wein, die ISS fliegt vorbei und dann geht’s ins Bett.
Ramsey und Gooseneck
11. Tag: Mittwoch, 10. Juni 2015
Heute ist es noch wärmer als gestern. Zeit für kurze Hose und T-Shirt.
Als Dank dafür, dass Kik Heiners Handy wiedergefunden hat, verspricht er, uns heute Abend einen Fisch zuzubereiten.
Heute fahren wir nach Ramsey und bewahren auf dem Weg dorthin noch eine Entenfamilie vor dem sicheren Unfalltod.
Geparkt wird kurz hinter dem Ortseingang links in einer Seitenstraße. Wir laufen zurück zum Bahnübergang und von dort aus geht ein Public Footpath zur Mountain Road hoch. Mit dem Wagen wird es etwas umständlich, aber so haben wir wenigstens eine Picknickdecke, diverse Klamotten, Essen und Trinken an Bord. Am Helikopter-Lande-Platz werden wir zurück geschickt, finden aber irgendwann den richtigen Weg zum Gooseneck. Der Wagen muss kurz vor dem Ziel stehen bleiben, aber dort ist eine ganz tolle Stelle zum Fotografieren. Leider auch nicht ganz ungefährlich für Zuschauer.
Wir machen es uns unterhalb der Kurve, an sicherer Stelle, gemütlich. Der Platz ist super zum Gucken und Rumlaufen, während die Mädels auf der Decke malen und Zimtschnecken vertilgen. Es wird gehäkelt und endlich können wir auch mal ein paar Karten schreiben.
Erst schauen wir das Supersport 2 Rennen an, um 14.15 Uhr beginnt das Sidecar-Rennen. Wir braten in der Sonne. Über dem Albert Tower kann man toll das Festland sehen. Das Sidecar-Rennen ist richtig gut, wir machen ein paar schicke Fotos.
Kik saut sich zum Schluss noch mal die Hose mit Ölschmiere ein, weil sie unbedingt noch ein paar Bilder direkt an der Rennstrecke sitzend machen muss.
Zurück beim Campingplatz gibt es erstmal gemütlich Kaffee und Kuchen. Die Große hatte sich so komische Törtchen mit Marmelade ausgesucht und außerdem haben wir noch ein paar Scones übrig.
Später geht es noch mal hoch zum Gruseleck. Dort wurde im Arboretum heute vom örtlichen Pfarrer eine Bank für Michael Pfeifer gesegnet, der letztes Jahr leider mit seinem Fahrrad tödlich verunglückte.
Eine Frau von einem Pferdehof, die die Jungs vom Gruseleck schon von klein auf gesehen hat und die traurige Nachricht von Michael erfahren hatte, hält an und bringt Grillfleisch vorbei.
Zurück beim Campingplatz kommt Heiner mit dem Fisch. Les erzählt uns später, dass sie selbst keinen Fisch in angemessener Größe gefangen haben und er daher einen seiner Kumpels »fragen« musste, damit er ihnen etwas von seinem Fang abgibt. Jetzt könne er sich im Dorf nicht mehr blicken lassen, meint er grinsend.
Den »teuren« Fisch machen wir nach Anleitung in der Pfanne und dazu gibt es Reis und Gemüse. Sehr lecker!
Castletown und Aviation Museum
12. Tag: Donnerstag, 11. Juni 2015
Kiks Schultern brennen noch von gestern. Wir gehen heute zum TT Café in der Christ Church Dhoon Hall in der Nähe des Glen Mona Pubs. Es gibt englisches Frühstück (vorsichtshalber ohne Bacon and Sausage), die Mädels essen Toast. Zum Schluss kaufen wir noch eine nette, selbstgemachte Karte.
Heute ist zwar Motorcycle Show in Laxey, aber wir fahren noch mal nach Castletown. Dort laufen wir quasi immer im Kreis. Beim Leuchtturm ist es uns zu kalt und windig, also flux zur Old Grammar School und Karten für das House of Keys reservieren. Die Kasse dort will nicht so recht, aber wir müssen ja ohnehin nichts zahlen und sollen einfach um 14.45 Uhr zum House of Keys kommen.
Bis dahin wollen wir ins Nautical Museum. Das hätte von der Zeit her super gepasst, aber wegen Renovierung haben die gerade geschlossen. Gibt es eine bessere Zeit dafür als während der TT?!
Na gut, dann eben entspannen vor dem Castle Rushen. Das geht dort prima, einfach Hinlegen und dem Kommen und Gehen der Leute zuschauen.
Die Führung im Old House of Keys geht dann direkt in das Sitzungszimmer und besteht aus einem netten Videovortrag mit Interaktionen von einem Angestellten und einigen Bilderrahmen. Der Vorsitzende wird vorne durch eine mit Gesicht angestrahlte Puppe verkörpert.
Die Mädels pennen während der 45 Minuten ein. Auch hier spinnt die Technik ein bisschen, aber es wird sehr sympathisch überspielt. Nach der Vorführung gehen wir zum Marktplatz zurück. Dort spielt gerade eine Dixieband mit ein paar alten Jungs.
Es sieht irgendwie so aus, als ob die Oldtimer bald kommen. Kik hatte aber zum Glück das Programm des VMCC studiert und demnach würde es noch eine ganze Weile dauern. Wir entschließen uns zurückzufahren, da Markus mittlerweile heiß auf seinen Homemade Burger ist (bis jetzt gab es nur vegetarisch).
Auf dem Rückweg halten wir noch beim Aviation Museum an, wo die Oldtimer-Jungs gerade Kaffeepause machen. Das Museum ist koschtenlos™ und daher gucken wir es uns auch an.
An der Kasse gibt es eine kleine Auswahl von Originalfotos alter Rennfahrer für 2,50 Pfund oder fünf Stück für 10 Pfund. Wir nehmen zweimal Phil, einen Jim, Mike the Bike und Joey. Beim Tesco wird noch kurz für Milch und Cappuccino gehalten. Dort steht auch ein protziger, schwarzer Rolls Royce mit dem Kennzeichen MN6.
Zurück beim Dhoon fangen wir gleich mit den Burgern an. Das ist mal ziemlich lecker. Danach besuchen wir ein letztes Mal das Gruseleck, da die Jungs morgen schon nach Hause fahren.
Die Mädels sind dann ziemlich schnell müde und wir eigentlich auch. Es gibt aber noch Wein von Eugen und Cappuccino mit portugiesischem Likör. Heiner fährt morgen, die Engländer auch. Nur Doc und Guy bleiben wohl bis Dienstag oder so. Trotzdem wird es die nächsten Tage ein bisschen ruhiger. Leider soll es auch etwas kälter werden. Wir lassen uns überraschen. Braun genug sind wir ja schon.
Governor’s Bridge, Grandstand, Senior TT Race und kein Feuerwerk
13. Tag: Freitag, 12. Juni 2015
Gefrühstückt wird wie immer draußen. Die Engländer sind weg und wir lassen es ruhig angehen. Eugen und Dennis fangen an, ihre Zelte abzubauen. Wir fahren runter nach Douglas und parken in der Nähe von Governor‘s Bridge. Als das Lightweight Rennen gegen Mittag vorbei ist, gehen wir »kurz« rüber zum Grandstand. Dort laufen die Fahrer der Senior TT gerade zum Start und obwohl Markus motzt, kann Kik ein paar schöne Fotos der Fahrer knipsen.
Dann machen wir noch Bilder mit den Mädels und Shaun, dem TT-Manx-Schaf. Das Senior TT Rennen beginnt um 12.30 Uhr. Da man beim Grandstand gar nicht so gut gucken kann, gehen wir bald nach dem Start wieder zurück. Kik kauft vorher noch die blaue Baseball-Jacke, die so schön nach »Zurück in die Zukunft« aussieht.
Zurück an Governor´s Bridge wird gerade das Rennen unterbrochen. Wir breiten unsere große, blaue Picknickdecke aus und gucken mal, was unsere Shoprite-Tüte hergibt.
Der Restart des Rennens mit vier Runden statt sechs ist erst um 14.45 Uhr, aber wir halten es so lange aus. John McGuinness gewinnt überraschend und es gibt neue Rundenbestzeiten.
Dann ist es kurz vor vier. Die Camera Obscura macht um 16 Uhr zu, das Museum um 17 Uhr. Bis zum Feuerwerk um 23 Uhr an der Promenade von Douglas hätten wir jetzt also sieben Stunden tot zu schlagen. Wir sind alle etwas müde, alt und kaputt, daher fahren wir zurück zum Campingplatz und kochen erstmal Texastopf und Nudeln. Eugen und Dennis sind irgendwann auch wieder da. Markus baut derweil eine tolle Frühstücksterrasse auf dem frei gewordenen Sonnengrundstück nebenan.
Abends sitzen wir zusammen am Lagerfeuer, lauschen unbeabsichtigt über die Baby-Fons den Gesprächen mehrerer Funker und versuchen noch den letzten Wein zu vernichten.
Nachts regnet es ein bisschen.
Douglas, Manx Museum, Camera Obscura
14.Tag: Samstag, 13. Juni 2015
Eugen und Dennis fahren gegen sieben Uhr los. Ab jetzt sind wir mit Doc und seinem jüngeren Kumpel allein. Zum Frühstück gibt es einen Mix aus Resten der anderen, woraus wir ein leckeres englisches Frühstück mit Baked Beans, Toast und Ei machen.
Gegen elf fahren wir nach Douglas, parken an der Promenade und laufen hoch zum Manx Museum.
Gegen 14 Uhr laufen wir von dort aus zur Camera Obscura. Das sieht weit aus, ist aber in ca. 15 Minuten zu schaffen. Zwei alte Damen, die man fast nicht verstehen kann, betreuen die kleine, grün-weiße Hütte. Das Innere ist nett, muss man aber jetzt mal nicht unbedingt gesehen haben.
Les meint abends, dass es heute Morgen 24 neue Mottenarten für dieses Jahr gegeben hat. Es waren wohl sehr schöne dabei. Leider kam er so früh, dass wir das verpennt haben.
Curraghs Wildlife Park, Glen Mona
15. Tag: Sonntag, 14. Juni 2015
Gegen kurz vor elf sind wir beim Curraghs Wildlife Park, gerade noch rechtzeitig zur Fütterung der Pinguine. Die Mädels dürfen sich aus einem Eimer kleine, tote Fische nehmen und ins Wasser werfen.
Die Miniaturbahn fährt heute auch, also gehen wir ein bisschen durch den Park und kaufen dann ein Zehner-Ticket. Die Fahrt ist lustig und länger als man vermutet.
Die Bank, die zu Pams Erinnerung aufgestellt wurde, steht jetzt vor dem Elchgehege. Wir pflücken ihr noch einen Strauß Blumen.
Die Mädels hüpfen auf dem großen Hüpfkissen, schaukeln, klettern und sind mal wieder kaum zu bändigen. Im Gebüsch sehen wir ein paar Wallabys, aber auf dem Schmetterlingspfad sind, wie letztes Mal, wieder keine Falter zu sehen.
Abends machen wir uns noch mal auf den Weg zum Glen Mona Pub, allerdings mit dem Bulli. Kik bestellt drei Carling und zwei Manx-Fanta, weil Dave die Orangenbrause letztes Mal auch so genannt hat. Wir bekommen zwei Carling, ein Bitter und für die Mädels zwei kleine, bunte Plastikfläschchen. Das war dann wohl zu kompliziert ausgedrückt. Markus kämpft sich durch das Bitter.
Im Fernsehen läuft Sandbahnrennen und später eine Wiederholung des Lightweight-Rennens. Wir sind irgendwann müde und die Mädels auch. Heute Abend gibt es kein Feuer mehr.
Dhoon Glen, Jurby Junk Shop, Point of Ayre
16. Tag: Montag, 15.Juni 2015
Morgens ist es wieder zu kalt, um draußen zu sitzen. Wir machen unser englisches Frühstück also drinnen am großen Tisch. Les hat uns zwei Motten zum Angucken da gelassen. Die eine ist hübsch pink und oliv.
Wir machen ganz gemütlich. Dann werden ein paar wenige Sachen eingepackt und wir machen uns auf den Weg zum Dhoon Glen. Am Anfang steht ein Schild, welches darauf hinweist, dass ein Teil des Weges nicht mehr begehbar ist. Der Strand wäre aber offen und so gucken wir einfach mal wo wir landen. Markus macht ein paar Fotos vom Wasserfall und die Mädels probieren mit der "Nordic Walking – Eisenbahntechnik" den Weg runter zu kommen.
Irgendwann kommt ein Tor, an dem der Weg wirklich zu Ende ist. Ein Trampelpfad geht von dort aus rechts hoch. Dieser Weg ist zwar bei weitem nicht so schön wie der andere über das Brückchen zum Schluss, aber immerhin landen wir am Ende rechts oberhalb vom Dhoon Beach. Von hier aus kann man toll auf die Bucht runter gucken.
Am Strand sind wir erstmal allein. Am Anfang liegen lauter flache Steine, groß und klein. Kik baut einen Inukshuk. Dann werden die Steine runder und enden in Kleine-runde-Steine-Paradies.
Beim Abmarsch war es noch kalt, jetzt ist es aber ordentlich warm und wir müssen Schicht um Schicht die Klamotten ausziehen.
Nur Kik hat einen Rucksack dabei, aber alle sammeln fleißig Steine. Das Wasser geht schnell zurück und man findet immer wieder etwas neues Schönes. Wir bleiben viel länger als erwartet und haben zu wenig zu trinken und definitiv nicht genug Transportmöglichkeiten für Steine dabei.
Zurück am Campingplatz gibt es eine Abstimmung, die drei zu zwei für Kaffee und Kuchen und gegen Nudeln endet. Wulfi macht sich eine Suppe, der Rest isst Kekse oder Scones.
Dann ist es schon halb vier und wir fahren nach Jurby zum Junk Shop. Der ist mittlerweile ziemlich muffig geworden. Die Mädels probieren sämtliche lustigen Hüte auf, der Rest guckt rum.
In einer Ecke riecht es ein bisschen streng – eine Katze hat irgendwo hingemacht. Irgendwann müssen wir raus an die frische Luft. Neben dem Eingang steht oben im Regal eine tolle Darth Vader Maske als ganzer Kopf. Wow, wäre dies das erste Mal, dass wir wirklich etwas finden, das wir kaufen wollen? Leider steht kein Preis dran und daher muss Kik fragen. Die etwas sonderbare Besitzerin Stella meint dann, dass die Maske nicht zu verkaufen sei. Na toll, das einzige, was uns da jemals ernsthaft interessiert hätte, ist in dem Laden voller Ramsch und Schrott nicht zu verkaufen.
Wir gehen also eine Tür weiter in den Buchladen, der eigentlich auch nur eine große Halle mit lauter alten Büchern ist, die mehr oder weniger unsortiert überall rumliegen und vor sich hin rotten. Da müsste man schon einen Glücksgriff landen, sonst findet man hier gar nichts. Wulfi nimmt trotzdem ein Buch über Tortendekoration mit.
Wir fahren weiter in Richtung Bride.
Nach einem kurzen Stopp für die Kirche fahren wir zum Point of Ayre. Hier ist mal wieder nichts los außer ein paar schreiender Vögel, die dort gerade brüten, weshalb einige Stellen abgesperrt sind. Es ist schön warm, aber etwas windig.
Gegen halb sieben fahren wir zurück zum Platz. Doc ist noch nicht zurück, also machen wir schon mal das Feuer an. Irgendwann sollen die Mädels endlich ins Bett, aber Les kommt gerade mit seiner Hündin Jenny vorbei und daher malen sie noch ein bisschen bei ihrer Ritterburg.
So gegen halb zehn ist endlich Kinderschlafsackzeit. Die Mädels sind noch gar nicht müde. Wir schon. Wir sitzen noch ein bisschen am Feuer, aber auch nicht mehr allzu lang.
Tynwald, Glen Maye, Rennstrecke
17. Tag: Dienstag, 16. Juni 2015
Doc ist morgens doch noch da. Seine Fähre geht erst nachmittags. Er erzählt, dass die Bahn gestern auf dem Weg zum Bungalow anhalten musste, da sich ein Schaf im Zaun verfangen hatte. Der Schaffner und ein TT-Fahrer sind ausgestiegen und das Schaf hat dem TT-Fahrer ins Gesicht getreten. Nun kann er zuhause erzählen, dass er beim Bungalow verletzt wurde. 😉
Das Wetter ist einigermaßen, so dass wir unsere Smacks draußen frühstücken können. Irgendwann holen wir sogar mal das Fernglas raus.
Wir wollen heute ein bisschen Rennstrecke fahren. Bei Creg Ny Baa fahren wir drauf, biegen aber bei St. Johns ab und fahren zum Tynwald Hill.
Weiter geht es nach Peel zum Celtic Gold Laden, der am Mad Sunday geschlossen hatte. Die haben da tolle Sachen und Kik gönnt sich eine kleine Kette mit Dreibein.
Wir fahren weiter zum Glen Maye, einem der schönsten und abwechslungsreichsten Glens.
Dann geht es bei St. John’s wieder zurück auf die Rennstrecke. Irgendwie vergessen wir, dass wir ja noch nach Niarbyl wollten. Wir fahren bis Ballaugh Bridge und biegen direkt dahinter ab in Richtung Berge. Die Straßen sind super eng, das Land ist weit und ab und zu sieht man ein paar Schafe. Beim Bungalow machen wir einen kurzen Halt und knipsen das große Schaf und die Statue von Joey.
Zurück in Ramsey gehen wir an den Strand und sammeln noch ein bisschen Muscheln.
Douglas
18. Tag: Mittwoch, 17. Juni 2015
Heute Morgen ist es nass und kalt. In der Bucht sieht man vor lauter Nebel das Wasser nicht. Die Smacks werden also drinnen gefrühstückt. Draußen regnet es derweil in feinen Strömen. Es sieht minütlich heller aus, aber wir warten noch ein bisschen ab. Kiks Füße werden kalt, die Mädels malen, Wulfi strickt Socken.
Irgendwann hört es auf zu regnen und wir machen uns fertig. In Douglas wird wie immer an der Promenade geparkt. Dann laufen wir die Fußgängerzone runter bis zum Fährterminal und wieder zurück mit Ziel T-Shirt-Laden. Die Mädels bekommen endlich ihre Wunschshirts, ein rotes mit gelbem Dreibein drauf und eins mit »TT Races Isle of Man« in pink. Markus und Kik können sich nicht so recht entscheiden.
Dann geht es zurück zum Campingplatz. Da Markus eines seiner Fotos vom Dhoon Glen Wasserfall nicht so schön hinbekommen hat, will er jetzt noch mal schnell ein Bild machen. Die Mädels müssen natürlich unbedingt mit, also doch nichts mit schnell.
Wir fahren danach zu Dave ins Glen Mona Hotel, weil wir etwas essen wollen. Daves Sohn Ryan ist dort jetzt Koch. Wir sind gespannt und bestellen Burger und Pommes mit Käse und Bohnen. Besonders letztere sind echt lecker und werden zu Hause ins Repertoire mit aufgenommen.
Später läuft Schneewittchen im Fernsehen und alle, einschließlich Dave, Ryan und Gäste gucken mit. Gegen 21 Uhr fahren wir zurück zum Campingplatz und Dave verspricht, in ein paar Minuten nach zu kommen. Markus hat seine Mühe, schnell das Feuer zu entfachen, während Kik die Mädels ins Bett bringt.
Nach Hilfe von etwas WD40 und 10W50 ist das Feuer irgendwann entfacht. Die Jungs wollen aber richtig Feuer haben und legen daher vier Paletten drauf. Der Wind lässt die Flammen unkontrollierbar hin und her lodern und Wulfi verbrennt sich die Wimpern.
Der Sweet Cider (Black Bart) aus Wales von Dave schmeckt den Damen super und die Jungs bekommen dafür ein Weizen aus ’m Plastikglas. Irgendwann kommt auch Les noch vorbei und meint schon von oben, dass Waliser auf dem Platz nicht erlaubt sind. 🙂
Les fährt dann zum Pub hoch und Dave folgt ihm mit seinem Kumpel. Sie nehmen noch die Flasche portugiesischen Likör mit, weil der ihnen gut zu schmecken scheint.
Einpacken, Douglas Promenade, Fähre Douglas-Heysham
19. Tag: Donnerstag, 18. Juni 2015
Morgens fangen wir an, alle Klamotten aus den Zelten in die Hütte zu holen. Das Wetter ist gut und so bekommen wir die drei Zelte trocken eingepackt. Dann geht es daran, die ganzen dreckigen Klamotten und Steinesammlungen irgendwie im Bulli zu verstauen. Es wird am Ende nicht viel weniger als auf der Hintour. Die Reste der Engländer lassen wir natürlich nicht verkommen und es sind sogar noch ein paar Carling und Bitter da. Für die lange Rücktour werden noch ein paar leckere Sandwiches mit Käse, Gurke und Tomate geschmiert.
Als Les vorbei kommt, sind wir gerade in den letzten Zügen. Wulfi feudelt die Küche und Kik rupft Blumen aus. Les zeigt, welche er nehmen würde und hilft beim Ausbuddeln. Außerdem erzählt er noch von einem Strand mit tollen Steinen.
Wir sollen noch Dave (2) oben an der Straße besuchen, weil er so viele alte Mopeds in der Garage hat. Dann verabschieden wir uns.
Der andere Dave (1), vom Glen Mona Pub, bekommt zum Abschied die letzte Dose Weizen und eines der Plastikgläser dazu. Dave (1) sagt noch, dass der andere Dave (2) gerade im Urlaub ist, also wird es nichts mehr mit dem Mopedsgucken.
Dann geht es runter nach Douglas und wir spazieren ein letztes Mal an der Promenade entlang, dort, wo die schönen Blumen wachsen.
Die Ben My Chree kommt recht pünktlich um 17.45 Uhr an und da wir davon ausgehen, dass der Check-in um 18 Uhr beginnt und um 19 Uhr schließt, stellen wir uns in die kleine Schlange. Um 18.04 Uhr geht es tatsächlich los. Wir werden dann »ganz zufällig« noch zur Durchsuchung gebeten. Die Jungs dort sind fast nicht zu verstehen, haben aber nichts auszusetzen und loben unser Packsystem.
Dann beginnt das Warten. Aufs Schiff dürfen wir tatsächlich erst um 19 Uhr. An Bord sitzen wir wieder in der Family Lounge. Außer uns ist dort nur eine andere Familie. Wir essen erstmal unsere englischen, dreieckigen Sandwiches und ein paar Scones mit Apfel-Zimt-Marmelade und Cornish Clotted Cream (Viele Grüße nach Newmarket). Um 19.45 Uhr geht es los. Die Mädels malen ein bisschen und irgendwann sorgt der Papa dafür, dass die Fernseher angemacht werden.
Da sie den Aufgang zum Außendeck nicht gleich findet, verpasst Kik beinahe den Sonnenuntergang, kann aber schön die Klewiane (Klein-Wind-Anlagen) knipsen.
Gegen 23 Uhr kommen wir in Heysham an. Dave hatte uns gesagt, dass er immer in Morecombe auf einem Parkplatz am Strand parkt. Da würde keiner was sagen. Wir fahren also dorthin und überall steht fett dran, dass Camping oder im Wagen schlafen strictly prohibited ist. Wir gehen das Risiko ein, verhaftet zu werden und in die Zeitung zu kommen. Das mit dem Schlafen im Auto klappt nicht so richtig gut. Jetzt rächt es sich, dass wir erst so spät gebucht und dadurch nichts mehr anderes bekommen haben. Die nächste Rücktour ist auf jeden Fall wieder morgens. Beim Pullern werden auf dem Parkplatz Ratten gesichtet.
Sightseeing in Hull und Rückfahrt nach Rotterdam
20. Tag: Freitag, 19. Juni 2015
Irgendwann wird es richtig kalt. Da wir ohnehin nicht schlafen können, fahren wir gegen 5 Uhr mal los. Zwischendurch gibt es einen kurzen Stopp für Käsebrote.
Auf halbem Weg halten wir in York beim Aldi, wo wir unser letztes Kleingeld auf den Kopf hauen: Es gibt ein paar lätschige Brötchen für den restlichen Käse und große Chipstüten mit 30 kleinen Tüten drin.
Weiter geht es nach Hull und wir sind viel zu früh. Auf einem Spielplatz kurz vorm Fährterminal machen wir noch mal einen Halt. Es gibt Picknick mit Käsesandwiches und Clotted Cream. Ein Engländer, der schon oft in Dänemark war, meint, dass das Wetter nie besser wird als jetzt. Na Moin, wir frieren.
So gegen 12 Uhr kommen wir am Fährterminal an. Wir treffen ein Böblinger Ehepaar, dass mit seinem kleinen, weißen, alten Opel in Schottland unterwegs war. Der Frau wurden beim Fahren im Regen immer die Beine nass und daher wollten sie nach drei Wochen schlechtem Wetter ihren Urlaub jetzt um ein paar Tage verkürzen.
Wir haben noch ewig Zeit und entscheiden uns zu einem kleinen Stadtbummel. Die Stadt ist nett mit vielen alten Gebäuden. Die Holy Trinity Parish Church gucken wir uns von innen an, finden aber keine der versteckten Mäuse. Endlich können wir auch mal ordentlich Fotos vom Feuerschiff machen.
Gegen 16 Uhr sind wir zurück am Fährterminal von P&O. Kik fragt mal nach, wann man mit dem Auto auf die Fähre kann. Die Frau am Schalter meint, dass es gegen 16.30 Uhr los geht, man aber jetzt schon zum Check-In-Schalter fahren könne. Juhu! Wir müssen also nicht noch wie befürchtet zwei Stunden bis 18 Uhr rumlungern, obwohl Kik es geschafft hatte, den grünen Knopf für zwei Stunden freies Parken zu finden.
Es sind nicht viele Leute da, das Einchecken geht schnell. Wir stehen in der dritten Reihe und freuen uns ´nen Keks als es kurz nach 16.30 Uhr tatsächlich auf die Fähre geht. Die Kabine 10344 ist unsere. Wir machen uns auf in die Hüpfzone. Unsere Hoffnung auf Abendessen ab 18 Uhr erfüllt sich und wir sind mit die ersten am Buffet.
Wir bekommen quasi den gleichen Platz wie letztes Mal, nur hinten rechts statt vorne links. Es wird gegessen was der Magen fasst und am Ende sind wir pappsatt. Die Mädels werden schnell noch geduscht und schlafen bald ein. Kik vernichtet noch den restlichen Rotwein vom Doc.
Rückfahrt
Letzter Tag: Samstag, 20. Juni 2015
Wir werden morgens gegen 7 Uhr von der freundlichen Holländerin geweckt, die durch die Sprechanlage das tolle Frühstück anpreist und sagt, dass auch der Gift-Laden wieder geöffnet hat (und zwar genau so).
Gegen 9.30 Uhr fahren wir in Rotterdam los, tanken noch schnell an der Tango Europoort Tankstelle und dann geht es über Venlo, Mönchengladbach und am Hockenheimring vorbei zurück nach Hause, wo wir ziemlich genau um 17 Uhr einlaufen.
Abends gewinnen die deutschen Mädels das WM-Achtelfinale in Ottawa noch 4:1 gegen Schweden, wir trinken Weizen und essen die letzten gelben Tyrells Cheese & Onion.
Wir haben zusammen ca. 6.500 Fotos gemacht. Rookie-Numbers. 😎